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Störungen der oberen Atemwege

Störungen im Bereich der oberen Atemwege können durch Obstruktion oberhalb oder auf der Höhe des Kehlkopfes entstehen. In der artigen Fällen erlaubt das Tragen einer Trachealkanüle die Umgehung des gesamten Problembereichs und ermöglicht so die Atmung. So kann zum Beispiel die Luftröhre eines Kindes von Geburt an zu eng, zu weich oder instabil sein, wodurch die Atmung stark erschwert und die weitere gesundheitliche Entwicklung gegebenenfalls beeinträchtigt oder ernsthaft gefährdet werden könnte. Werden die Störungen durch Verletzungen am Kehlkopf, am Hals, im Gesicht oder im Mundraum verursacht. Wieder andere haben einen Tumor oder eine neurologische Störung, die den Atem- oder Schluckvorgang beeinträchtigt, dass eine Trachetomie unumgänglich wird, um zu verhindern, dass Speichel oder Speisen in die Luftwege geraten.

Langzeitintubationen

Falls jedoch die Störung durch eine unzureichende Eigenatmung verursacht wird und daher über einen längeren Zeitraum beatmet werden muss, kann durch das Legen einer Trachealkanüle die Notwendigkeit einer Langzeitintubation umgangen werden. Bei einer Intubation wird ein Tubus über Mund oder Nase in die Luftröhre gelegt, um durch Anschluss eines Beatmungsgeräts beatmen zu können. Um die möglichen Komplikationen einer Intubation, wie z.B. eine Schädigung des Kehlkopfes oder der Luftröhre, zu vermeiden, kann eine Tracheotomie vorgenommen werden,sodass das Beatmungsgerät direkt an die Trachealkanüle angeschlossen werden kann. Langzeitintubationen werden nötig, wenn die Fähigkeit zur ausreichenden Eigenatmung

zeitweilig oder ganz verloren geht. Potentielle Ursachen für diesen Verlust sind unter anderem Querschnittslähmung, chronische Lungenkrankheiten, Brustkorbverletzungen oder neurologische bzw. neuromuskuläre Krankheiten, die Atemmuskulatur oder Zwerchfell lähmen.

Tracheostomaverschluss

Falls die Gründe, die ursprünglich zur Tracheostomie führten, eines Tages beseitigt oder ausreichend gelindert werden können, kann ein dauerhafter Verschluss des Tracheostomas in Betracht gezogen werden. Dieser Vorgang geschieht meist schrittweise, wobei die Trachealkanüle für zunächst kurze Zeitspanne abgestöpselt wird, sodass durch den Mund oder die Nase geatmet wird. Wenn diese Massnahme erfolgreich verläuft, können die Zeitspannen nach und nach immer weiter vergrössert werden, bis die Trachealkanüle schliesslich guten Gewissens vollständig entfernt und das Tracheostoma verschlossen werden kann. Die auf Grund einer Atemwegsverengung tracheotomiert wurden, kann ein chirurgischer Eingriff zur Rekonstruktion des Atemwegs erforderlich sein, bevor eine vollständige Entfernung der Kanüle und eine Schliessung des Tracheostomas möglich ist.

Veränderungen im Alltag

Obwohl eine Trachetomie auf den ersten Blick nur einen kleinen Teil des Körpers zu beeinflussen erscheint, hat sie in Wirklichkeit umfassende Auswirkungen auf fast alle Aspekte eines Menschenlebens. Diese werden in den einzelnen Kapiteln dieses Pflegeratgebers ausführlich behandelt und beinhalten neben sehr spezifischen Themen wie dem Wechsel der Trachealkanüle oder

definition

des Haltebändchens auch generelle Punkte wie das Sprechen, Essen oder Baden / Duschen mit einer Tracheostoma. Das wichtigste jedoch ist, dass ein tracheotomierter jederzeit in eine Notfallsituation geraten kann, da in den meisten Fällen eine ungehinderte Atmung nur möglich ist, solange die Kanüle korrekt im Stoma sitzt und voll funktionstüchtig ist. Daraus folgt, dass ein tracheotomierter rund um die Uhr von Eltern , Angehörigen oder geschulten Pflegekräften, die alle Aspekte der Trachealpflege und Reanimation beherrschen, mit höchster Wachsamkeit beaufsichtigt und versorgt werden muss.

Im Kapitel Komplikationen und Notfall finden Sie weitergehende Informationen

Um mit einer Notfallsituation verantwortungsbewusst umgehen und die Gefahr durch schnelles und gezieltes Eingreifen zu minimieren. Spätestens dadurch wird klar, dass die Tracheotomie auch für das Leben der Eltern, Angehörigen eine gewaltige Veränderung darstellt, da Sie als verantwortliche Personen zwischen dem angemessenen Schutz einerseits und der freien und natürlichen Versorgung andererseits, die richtige Balance finden müssen. Das Abwägen zwischen diesen beiden Extremen und die Kunst, sie zum Wohle Ihres Angehörigen miteinander zu verbinden, ist ein mitunter langwieriger Prozess, dessen Ziel es sein sollte, jede Situation im Voraus nach diesen Gesichtspunkten einschätzen und entsprechend handeln zu können.